Peter Schenkelberger, wohnhaft seit 43 Jahren
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind hier groß geworden, konnten uns immer auf Nachbarschaft und Freunde verlassen.
Was passiert, wenn der Wald 🌳 abgeholzt und Straßen gebaut werden?
Was werden meine Enkelkinder machen? Sie sind es gewohnt, hier freizulaufen und zu spielen.
Lassen Sie bitte die Lautzental und Schnapphahner Dell so, wie wir Uropas, Omas, Eltern, Kinder und Enkelkinder es kennen.
Susanne Stalter, wohnhaft seit 36 Jahren
Ich bin geborene St. Ingberterin und habe in meiner Kindheit und Jugend in der Innenstadt gelebt.
1987 lernte ich meinen Mann kennen, er wohnte in der damaligen Lautzentalstraße, diese wurde umbenannt zur Schnapphahner Dell.
Als ich zum ersten Mal zu Gast in seinem Elternhaus war, war ich begeistert von dieser Wohnlage, ringsum Wald.
Herrlich.
1988 kam unsere Tochter zur Welt und bald darauf zog ich mit meinem Mann in die Schnapphahner Dell. Die Kinder konnten ungezwungen aufwachsen, draußen auf der Straße und im Wald spielen, ohne dass man Angst haben musste.
Seit 27 Jahren haben wir Hunde. Durch die Spaziergänge in unserem Wald ergaben sich über die Jahre echte Freundschaften. Die Nachbarschaft ist einmalig, einer ist für den anderen da.
Und jetzt?
Jetzt soll alles anders werden.
Warum?
Das darf nicht sein. Es gibt mit Sicherheit andere Lösungen, aber bitte lasst unseren Wald, wie er ist. Mit einer neuen Straße schadet ihr Mensch und Tier.
Claudia Schenkelberger, wohnhaft seit 33 Jahren
Ich bin vor 33 Jahren in die Schnapphahner Dell gezogen, wegen der Waldnähe. Ich liebe die Wege zum Spazierengehen, ehre die Ruhe und Nachbarschaft.
Sandra Stalter, wohnhaft seit 36 Jahren
Seit 36 Jahren wohne ich hier und kann mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Schon als Kind war der Wald unser Abenteuerspielplatz: Wir sind auf die Bäume geklettert, haben bei Kindergeburtstagen Schnitzeljagden veranstaltet und selbst an Wandertagen oder im Sportunterricht war der Wald oft dabei. Er war und ist mehr als nur eine grüne Fläche – er ist ein wichtiger Teil meiner Lebensgeschichte.
Es ist kaum vorstellbar, dass ich eines Tages aus meiner Haustür trete und nicht mehr auf diesen vertrauten Wald blicken kann. Für mich gehört er zu meinem Alltag: Die Spaziergänge mit meinem Hund sind nicht nur ein fester Bestandteil meiner Routine, sondern auch eine wertvolle Auszeit vom Stress des Alltags.
Aber der Wald ist nicht nur Natur, er ist auch Gemeinschaft. In diesem Wohngebiet sind über die Jahre viele Freundschaften entstanden – eine Nachbarschaft, wie man sie sich nur wünschen kann. Wie viele aus meiner Generation und der Generation vor mir bin ich nie weggezogen. Das zeigt, wie sehr wir alle mit diesem Ort verbunden sind.
Der Gedanke, dass 5 Hektar dieses Waldes für eine Straße gerodet werden sollen, schmerzt. Für mich und viele andere wäre es, als würde ein Stück unserer Heimat und unserer Geschichte verloren gehen. Das dürfen wir nicht zulassen.
Katja, wohnhaft seit 48 Jahren
Meine Name ist Katja und ich wohne seit nun 48 Jahren in der Lautzentalstr.
Schon als Kind habe ich mit den Nachbarskinder jeden Tag im Wald verbracht. Heute ist der Wald für mich ein Ort der Begegnung und eine Ruheoase nach einem stressigen Arbeitstag.
Meine Familie und ich haben uns bewusst für diesen Wohnort entschieden, da die Waldnähe für uns Lebensqualität bedeutet.
Daher kann die Entscheidung der Stadt St.Ingbert, unseren Wald zu opfern absolut nicht nachvollziehen. Gerade in der heutigen Zeit in der Klimawandel Top Thema ist.
Ich kann nur hoffen, dass unser Stadt zum Wohle der Bürger entscheidet.
Hans Rohe, wohnhaft seit 25 Jahren
Für mich ist mein Zuhause vor allem ein Ort der Ruhe. Ich genieße die Stille und die friedliche Atmosphäre, besonders wenn ich auf meinem Balkon sitze. Es gibt für mich kaum etwas Schöneres, als den Blick auf das Grün und den Wald zu genießen. Dieser Ort ist mein Rückzugsort, der mich jeden Tag aufs Neue mit Energie versorgt.
Hanne und Horst Groß, wohnhaft seit über 50 Jahren
Unsere Nachbarschaft ist etwas ganz Besonderes. Seit mehr als fünf Jahrzehnten leben wir hier, und in dieser Zeit ist eine Gemeinschaft entstanden. Egal, worum es geht – ob nun die Organisation unseres Siedlungsfests im Lautzental oder Unterstützung in schweren Zeiten, wir stehen füreinander ein. Unsere Kinder und Enkelkinder sind hier groß geworden, und viele unvergessliche Momente haben wir hier gefeiert: Geburtstage, Polterabende, Hochzeiten und sogar Silber- und Goldhochzeiten. Es ist ein Ort voller wertvoller Erinnerungen.
Marta, wohnhaft seit 8 Jahren
Mein Name ist Marta, ich wohne seit meiner Geburt (also 8 Jahre in der Lautzentalstraße, ich bin die Jüngste). Ich wohne hier gerne, weil immer, wenn ich aus meinem Zimmerfenster schaue, sehe ich den Wald und er bringt mir nur Fröhlichkeit und wenn der Wald nicht mehr da ist, bringt er mir keine Fröhlichkeit mehr. Ich würde gerne weiterhin meine Geburtstage mit meinen Freunden hier feiern. Der Wald bedeutet für mich Ruhe, fröhlich und frische Luft.
Vivian und Marc Kopp, wohnhaft seit 3 Jahren
Hier wollten wir bleiben – doch jetzt fürchten wir um unsere Zukunft
2022 haben wir unser Haus in der Lautzentalstraße gekauft – ein Ort, an dem wir eine Familie gründen und alt werden wollten. Die ruhige Lage direkt am Wald hat uns sofort überzeugt. Ursprünglich hatten wir vor, in den Bliesgau zu ziehen, doch St. Ingbert konnte uns mit seiner Nähe zur Natur und dem Status als Teil des Biosphärenreservats begeistern. Hier fanden wir das perfekte Gleichgewicht: eine idyllische Wohngegend mit guter Anbindung an die Stadt.
Doch nun haben wir Angst, dass unser Traum zerbricht. Wir haben all unsere Ersparnisse und viel Arbeit in dieses Haus gesteckt – und plötzlich droht eine mehrspurige Straße direkt vor unserer Tür. Lärm, Abgase, Vibrationen und der Verlust unserer grünen Umgebung würden nicht nur den Wert unseres Hauses massiv senken, sondern auch unsere Lebensqualität zerstören. Der Gedanke daran raubt uns den Schlaf.
Für uns entsteht zunehmend der Eindruck, dass das Biosphärenreservat nur ein Marketingbegriff ist, aber nicht von der Stadt gelebt wird. Statt Natur und Lebensqualität zu schützen, wird leichtfertig geplant, eine Straße durch ein Wohngebiet und wertvollen Wald zu schlagen. Wir hoffen, dass unsere Heimat so bleibt, wie wir sie lieben gelernt haben – lebenswert und naturnah.